Handballsport in Worbis - ein historischer Rückblick
Der Handballsport hat in Worbis eine große Tradition, denn im Turnverein wurde schon fleißig Handball gespielt. Da gab es noch Männer- und Frauenmannschaften. Nach dem Zweiten Weltkrieg beschränkte sich der Handballsport fast nur auf den Frauenbereich. Ab 1954 spielte die Frauenmannschaft in der Kreisklasse und wurde dort mehrfach Staffelsieger - C. und A. Meise spielten mehrfach in der Kreisauswahl. Zu dieser Zeit wurde noch auf Großfeld gespielt. 1963 gewann Worbis das erste Hallenturnier in Bischofferode. Im Kampf um den Eichsfeldpokal konnte sich Worbis bis in das Endspiel durchkämpfen. Dort unterlagen sie dem langjährigen Bezirksligisten nur knapp mit 2:3. 1963 war ein erfolgreiches Jahr, denn es konnte der Kreismeistertitel errungen werden und der Aufstieg zur Bezirksliga geschafft werden. Dort belegte man nach einem Jahr einen guten sechsten Platz. Das sollte aber vorerst das Ende im Worbiser Handball sein, denn die gesamte Mannschaft wechselte aus finanziellen Gründen zu Fortschritt Leinefelde, die mit der Baumwollspinnerei einen reichen Geldgeber hatte.
Die Neugründung der Handballabteilung geschah am 18.04.1982, als Gerd Dietrich zwölf Mädchen im Alter von zehn Jahren um sich scharte und mit dem Training begann. Es zahlte sich aus, denn im Spieljahr 1982/83 konnte bei der Kreismeisterschaft schon der dritte Platz belegt werden. Das Interesse bei den Mädchen war groß, sodass 1984/85 schon drei Mannschaften zwischen zwölf und fünfzehn Jahren an der Kreismeisterschaft teilnahmen. 1986/87 errang die AK 15 den Kreismeistertitel und in den AK 12 und 13 wurde jeweils der zweite Platz belegt. 1987/88 konnten die 16-jährigen Mädchen ihren Kreismeistertitel bestätigen. Die 13- und 14-jährigen errangen den zweiten Platz.
Nach der Wende gab es keine Punktspiele, sodass nur Freundschaftsspiele ausgetragen wurden. In diesen Jahren wurden wieder neue Schülermannschaften aufgebaut. Gerd Dietrich fand nun Unterstützung durch Ina Dittrich. 1993/94 spielte die D-Jugend in der Bezirksliga Nord und kam auf den guten dritten Platz. Die gleiche Mannschaft spielte 1994/95 bei der C-Jugend und kam in der Bezirksliga auf den zweiten Platz. Dieser zweite Platz bedeutete den Aufstieg in die Oberliga Thüringen der weiblichen C-Jugend, in der sie sich mit einem guten vierten Platz behaupteten. Zu dieser Zeit war die C-Jugend die einzige Mannschaft, die den Verein im Handball repräsentierte. Im Januar 1996 wurde eine neue Mannschaft der AK 9-12 gebildet, die im November 1996 in eine weibliche E-Jugend und eine weibliche D-Jugend aufgeteilt wurde. Die weibliche B-Jugend konnte in dieser Saison den Klassenerhalt nicht schaffen und stieg nach zwei Jahren Oberliga wieder in die Verbandsliga ab.
Das wachsende Interesse am Handballsport machte sich nun auch im Männerbereich bemerkbar, sodass sich im Januar 1997 die erste Männermannschaft in Worbis nach dem Zweiten Weltkrieg gründete. Diese Mannschaft besteht bis zum heutigen Zeitpunkt aus Quereinsteigern, die erst spät den Weg zum Handball gefunden haben. Ihr erstes Spiel absolvierten sie im April 1997 im Thüringer Landespokal. Und sie hatten „gewaltiges Losglück“. Anstatt eine Mannschaft aus den niederen Ligen als Gegner zu bekommen, erwischten sie den Oberligisten von Motor Arnstadt. Dementsprechend heftig war dann auch das Ergebnis. Mit einer 56:12-Niederlage ging man aus der Halle. Im April 1997 holte die B-Jugend den Kreismeistertitel nach Worbis. Die E-Jugend schaffte im ersten Jahr ihres Bestehens bereits die Vizekreismeisterschaft und den zweiten Platz beim Kreispokal. Ebenfalls Zweiter beim Kreispokal wurde die weibliche D-Jugend in ihrer Altersklasse. 1999 siegte die Männermannschaft überraschend gegen Dingelstädt und holte sich somit den Kreispokal.
Der Neuaufbau von Jugendmannschaften gestaltete sich bis ins Jahr 2000 äußerst schwierig. Anfangs fehlten der Abteilung die Betreuer, um weitere Mannschaften zu trainieren und später kam hinzu, dass die Männermannschaft und teilweise auch die weibliche Jugend A ihre Heimspiele in Leinefelde, Dingelstädt oder Gernrode austragen musste, da in Worbis keine entsprechende Halle existierte. Der Versuch, 1998 in den männlichen Nachwuchsbereich einzusteigen, schlug fehl und wurde nach einem Jahr wieder aufgegeben. Im weiblichen Bereich sah es dagegen etwas besser aus. 1996 wurde von Susanne Föllmer eine weibliche D-Jugend aufgebaut. Ein Jahr später wurde sie von Ronny Dietrich übernommen und wechselte dann in die Hände von Christine Wulff. Nach einjähriger Spielpause in der Saison 2000/01 spielte diese Mannschaft in der Saison 2001/02 unter Leitung von Patrick Weinrich als weibliche B-Jugend in Nordthüringen. Mit der Fertigstellung der Ohmberghalle im Juni 2000 gab es dann endlich bessere Bedingungen für den Worbiser Handball und endlich auch eine zunehmende Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit. Der Aufbau von Jugendmannschaften gestaltete sich jetzt wesentlich einfacher. Des Weiteren gelang Gerd Dietrich mit dem Aufbau einer männlichen C-Jugend der Einstieg in den Jungenbereich. Ebenso wichtig war die Gründung einer weiblichen C-Jugend unter Leitung von Christine Wulff. Somit startete man in die Saison 2001/02 erstmals mit fünf Mannschaften. Der organisatorische Bereich war nun auch nicht mehr Einzelarbeit. So entschloss man sich, im November 2001 einen sechsköpfigen Vorstand zu wählen.
In der Saison 2002/03 belegte die mJB (männliche Jugend-B) den dritten Platz in der Verbandsliga Nord.
Der weiblichen Jugend E gelang der zweite Platz in der Verbandsliga Nord.
Der SV Einheit 1875 Worbis hatte nun eine Männermannschaft, eine Damenmannschaft, vier Jugendmannschaften und einen Mini-Bereich für Sechs- bis Neunjährige. Nebenbei gab es noch Freizeitteams wie die Joppen-Boys und Hardt-Chor. Der Erwachsenenbereich spielte nun im Handballverband Niedersachsen. Ein Jahr später, 2003/04, gab es schon sieben Mannschaften: Zwei im Erwachsenenbereich und fünf Jugendmannschaften. Die Männermannschaft wurde Kreisligaaufsteiger und die männliche E-Jugend wurde Nordthüringenmeister.
Außerdem wurde erstmals ein Fanturnier durchgeführt, in dem Fanmannschaften gegen die erste Männermannschaft gespielt haben (aus Spaß). Später spielten dann mehrere Fanmannschaften gegeneinander. Nun wurden auch die Jugendmannschaften in den Handballverband Niedersachsen verlegt. 2004/05 gab es erstmals eine zweite Männermannschaft, also insgesamt drei Erwachsenenmannschaften und sechs Jugendmannschaften. Nun kooperierte man mit Kirchworbis, d.h. Kirchworbis bildet Mini-Mannschaften aus, die Worbis dann übernimmt. Die erste Männermannschaft schaffte den Klassenerhalt und die weibliche D-Jugend wurde Vizemeister in der Kreisklasse. 2005/06 gab es drei Erwachsenenmannschaften und sieben Jugendmannschaften. Leider gab es in dieser Saison keine nennenswerten Erfolge. In der Saison 2006/07 gab es nun weiterhin drei Erwachsenenmannschaften, aber jetzt nur sechs Jugendmannschaften. Die männliche E-Jugend wurde Erster in der Regionsklasse. 2007/08 gab es drei Erwachsenenmannschaften und fünf Jugendmannschaften. Nun gab es erstmalig einen Mini-Mini-Bereich für Zwei- bis Fünfjährige.
2008/09 gibt es drei Erwachsenenmannschaften. Zurzeit sind sieben Jugendmannschaften im Spielbetrieb. Ziel ist es auch, eine zweite Damenmannschaft hervorzubringen. Außerdem befindet sich eine männliche A/B-Jugend im Aufbau. Die männliche D-Jugend hat erstmalig die Meisterrunde in der Regionsliga erreicht. Beim Fanturnier gab es zehn Fanmannschaften. Bei der Mini-EM haben 130 Kinder teilgenommen. Aktuell hat der SV Einheit Worbis sechs Lizenztrainer, zwei Sportassistenten (im Handball), 18 ausgebildete Schiedsrichter, von denen einer im HVN-Kader tätig ist. Der SV Einheit 1875 Worbis (Handballabteilung) hat 225 Mitglieder (ca. 150 Kinder und 75 Erwachsene).